Kirsch war nicht nur RRV-Vorsitzender, sondern über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Ämtern eine tragende Säule der rheinischen, deutschen und europäischen Landwirtschaft. Mit großer Leidenschaft engagierte er sich in der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft, bei welcher er von 1971 bis 2009 Vorstandsmitglied und von 1995 bis 2009 Vorstandsvorsitzender war. Er entwickelte „die Buirer“ zu einem erfolgreichen und expandierenden Unternehmen. Im Jahr 2009 wurde er für seine besonderen Verdienste um das Genossenschaftswesen mit der Goldenen Raiffeisennadel, der höchsten genossenschaftlichen Auszeichnung auf Bundesebene, geehrt.
Seine besondere Leidenschaft aber galt immer dem Zuckerrübenanbau. Jan Kirsch war nicht nur ein passionierter und sehr erfolgreicher Rübenanbauer. Über mehr als 20 Jahre hatte er das Amt des RRV-Vorsitzenden inne und war zudem von 1994 bis 2007 Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Rübenbauer-Verbände und von 1999 bis 2003 Präsident der Vereinigung Europäischer Rübenanbauer CIBE. In seine Amtszeit als RRV-Vorsitzender fielen unter anderem die Strukturbereinigung der rheinischen Zuckerindustrie, die deutsche Wiedervereinigung und die erste EU-Zuckermarktreform im Jahr 2006. Parallel zur zuckerpolitischen Arbeit galt sein Engagement aber auch stets der nachhaltigen Verbesserung der Produktionstechnik im Rübenanbau. Für seine ehrenamtliche Arbeit wurden ihm zahlreiche Ehrungen zuteil, so unter anderem die Freiherr von Loe Terporten Plakette des Rheinischen Landwirtschafts-Verbandes, die Goldene Plakette der Landwirtschaftskammer NRW, die Prof. Niklas-Medaille in Silber des Bundeslandwirtschaftsministeriums und das Bundesverdienstkreuz am Bande.
Trotz seiner Ämter ist Jan Kirsch immer auch Landwirt geblieben und war verwachsen mit dem Rheinland und der heimischen Scholle. Gerade das hat wahrscheinlich seine ehrenamtliche Arbeit so erfolgreich gemacht. Bis heute ist er dem Rübenanbau und dem RRV eng verbunden.
Rheinischer Rübenbauer-Verband e.V.
Bonn, Juni/Juli 2020