Rheinische Rübenkampagne auf der Zielgeraden

Datum des Artikels Freitag, 07.01.2022

Mitte Januar wird die Rübenkampagne in allen drei rheinischen Zuckerfabriken zu Ende gehen.

Die überwiegend günstige Herbstwitterung mit einer bis Anfang Dezember andauernden Vegetationsperiode führte zu erfreulichen und überdurchschnittlichen Ertragszuwächsen. Nun zeichnet sich im Rheinland ein Durchschnittsertrag von rund 86 t/ha ab. Damit liegt der Rübenertrag 2021 deutlich über dem mehrjährigen Mittel. Der Zuckergehalt wird infolge der insgesamt feuchteren und sonnenärmeren Witterung mit 17,3 % allerdings auf unterdurchschnittlichem Niveau liegen.

Als wichtig und positiv wertet der Vorsitzende des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes e.V. Bernhard Conzen die Tatsache, dass das Ertragsniveau der Ernte 2021 in allen Regionen des rheinischen Anbaugebietes auf sehr einheitlichem, gutem Niveau liegt. Die drei Vorjahre mit teils extremer Hitze und Trockenheit und in der Folge niedrigen Erträgen haben den Rübenanbau gerade auf Standorten mit unsicherer Wasserversorgung teilweise in Frage gestellt. Nun aber werde überall gut geerntet, und das bei verbesserter Lage am Zuckermarkt. Dies bringe Vertrauen in die Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit des heimischen Rübenanbaus zurück.

Neben der günstigen Witterung ist die gute Rübenernte auch auf den geringen Befall mit Viröser Rübenvergilbung zurückzuführen. Die Möglichkeit zum Einsatz der neonicotinoiden Rübenbeize sowie eine für virusübertragende Blattläuse ungünstige Frühjahrwitterung haben den geringen Befallsdruck bewirkt. Als überaus richtig erwies sich darüber hinaus die Entscheidung, die Rübenkampagne im Rheinland erst um die Monatswende September/Oktober und damit rund zwei- bis zweieinhalb Wochen später als üblich beginnen zu lassen. Conzen schätzt, dass dadurch zwischen acht und zehn t Rübenertrag je Hektar zusätzlich generiert werden konnten.
Mit Blick auf die Kostenexplosion z.B. bei Düngemitteln und Treibstoff sowie der aktuellen Preisentwicklung von Wettbewerbsfrüchten auf dem Acker mahnt Bernhard Conzen aber an, die Konkurrenzfähigkeit des Zuckerrübenanbaus nach einer guten Ernte jetzt keinesfalls wieder aus den Augen zu verlieren. Um den heimischen Rübenanbau sicherzustellen bedürfe es einer nachhaltigen Wirtschaftlichkeit in der Rübenerzeugung.

Bonn, den 7. Januar 2022